Verabschiedung von Tamara Laut

Sonntagmorgen, 9.30 Uhr: Die Glocken läuten und erinnern die evangelischen Christen in Bad Hönningen, dass in 30 Minuten der Gottesdienst beginnt.
Um 9.50 Uhr erinnern die Glocken erneut: In 10 Minuten beginnt der Gottesdienst. In der Kirche ist alles vorbereitet:

  • Die Kerzen sind angezündet,
  • den Altar schmückt ein ansprechender Blumenschmuck,
  • die Mikrofone sind eingeschaltet,
  • für die Lektoren liegt das Lektionar bereit,
  • ebenso die Kollektenbeutel.
  • Am Eingang werden die Gottesdienstbesucher begrüßt, Gesangbücher oder Liedblätter ausgehändigt.
  • Für eine Taufe ist das Taufwasser angewärmt, der Täufling soll sich nicht erschrecken.
  • Auf dem Altar stehen die Abendmahlsgeräte für das Abendmahl bereit.


Nach dem Segen lädt der Pfarrer zum Kirchencafé ein: „Bitte bleiben Sie noch auf einen Kaffee bei uns, Frau Laut hat in der Bücherei alles vorbereitet!“
Frau Laut? Na klar, Frau Tamara Laut, das ist unsere Küsterin in der Bad Hönninger Kirche. Sie ist der gute Geist, der im Hintergrund alles organisiert und vorbereitet, damit ein Gottesdienst reibungslos ablaufen kann. In der Bücherei stehen jetzt die Getränke bereit, ebenso Kekse oder Gebäck. Manchmal hat Frau Laut den Kuchen auch selbst gebacken, denn sie ist gelernte Konditorin. Diesen Beruf hat sie aber nicht in Deutschland erlernt.


Geboren ist Frau Laut in Kildinsk in Russland. Bis zu ihrer Ausreise nach Deutschland hat sie mit ihrer Familie in Balchasch in Kasachstan gelebt. Im April 1996 kam die Familie nach Bad Hönningen. Auch die beiden Söhne wohnen mit ihren Familien noch heute in Bad Hönningen. Tamara Laut und ihr Mann Alexander sind sehr stolz auf ihre Söhne.
Am 1. April 1999 wurde Frau Laut Küsterin und Hausmeisterin in der damals noch eigenständigen Evangelischen Kirchengemeinde Bad Hönningen. Zuständig war sie für die Kirchen und Gebäude in Bad Hönningen und Rheinbrohl. Die oben beschriebenen Tätigkeiten, das Herrichten der Kirche und des Altars für die Gottesdienste, sind nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Aufgabenspektrum einer Küsterin:


Die liturgischen Geräte und Gegenstände müssen sicher aufbewahrt, gereinigt und gepflegt werden. Für das Läuten der Glocken hat sie sich nach der vorgegebenen Läuteordnung zu richten.  Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Reinigung, Lüftung und Beheizung der Kirche und des Gemeindehauses und Beachtung der notwendigen Sicherheitsvorkehrungen gegen Unfälle, Einbruch und Diebstahl.


Und in den Sommermonaten ist die Pflege der Außenanlagen inkl. der notwendigen Pflegeschnitte von Rasenflächen, Sträuchern und Hecken eine arbeits- und zeitintensive Tätigkeit.
Bei Frau Laut und ihrem Mann Alexander wussten wir diese Aufgaben in guten Händen. Alles war immer piccobello!


Seit 2015 ist der Gemeindesaal Zentrum zuletzt täglicher Sprachkurse für Flüchtlinge und einmal im Monat Begegnungsort im "Café Kontakt". Frau Laut hat diese zusätzlichen Aufgaben mit viel Engagement erfüllt und sich gefreut, wenn sie dabei das eine oder andere Mal auch in ihrer Muttersprache ein kleines Schwätzchen halten konnte.
Am 1. April 2019 hatte Frau Laut ihr 20jähriges Dienstjubiläum, auf das wir im kleinen Kreis mit einem Sekt angestoßen haben. Ende Mai 2019 kommt der Abschied von Frau Laut: Sie wird ihren wohlverdienten Ruhestand antreten. Das bedeutet dann für Familie Laut, aber auch für die Kirchengemeinde eine gewaltige Veränderung (mehr über die Veränderungen in der Küsterorganisation erfahren Sie auf Seite 4). Ob es Frau Laut gelingen wird, mal die „Hände in den Schoß zu legen“?

 

Wir danken Tamara Laut und ihrem Mann Alexander für die geleistete Arbeit, und wir wünschen beiden alles Gute für die Zukunft und Gottes Segen.
Das Presbyterium der Evangelischen
Trinitatis-Kirchengemeinde

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