Wort zum Sonntag Okuli - 15.3.2020

„Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.“

 

So heißt es beim Evangelisten Lukas. Es ist der Wochenspruch für Sonntag, den 15. März. Er betont die Ernsthaftigkeit der Nachfolge Jesu, in die wir alle durch unsere Taufe gerufen sind. Zu dieser Ernsthaftigkeit gehören in diesen Tagen ungewöhnliche Maßnahmen. So hat am 15. März bei uns wie in vielen evangelischen und katholischen Kirchengemeinden kein Gottesdienst stattgefunden und wird auch bis zunächst zum 10. April kein Gottesdienst angeboten. Um uns zu schützen vor dem sich ausbreitenden Corona-Virus.
Wir konnten und können z. Zt. nicht gemeinsam Gott feiern. Trotzdem können wir, wenn schon nicht miteinander in einem Gottesdienst, so doch jeder für sich zuhause, im stillen Kämmerlein wie es so schön heißt, beten - füreinander, für das Leben und das Miteinander in unserem Land, dass der gesellschaftliche Frieden erhalten bleibe und die Verantwortlichen in Berlin, in unseren Verbandsgemeinden Erkenntnis und Weisheit für ihre Entscheidungen bekommen.

 

Der Sonntag des 15. März trägt den lat. Namen Okuli, auf deutsch: „Meine Augen“ – aus Psalm 25: Meine Augen sehen stets auf den Herrn, denn er wird meinen Fuß aus dem Netze ziehen. Am Sonntag Okuli wird uns ans Herz gelegt, Jesus Christus in den Blick zu nehmen. Und unsere Mitmenschen, in denen uns Christus selbst begegnen will, ganz besonders in ihren Nöten und Ängsten, aber genauso in ihrer Zuversicht und ihrer Hoffnung.
Wenn wir zurzeit da, wo wir Menschen begegnen, „berührungsfasten“, vielleicht können wir einander neu ansehen - und dann auch erkennen, wo gegebenenfalls unsere Hilfe nötig ist. Wir sind als Kirchengemeinde an Ihrer Seite. Wenn Sie Unterstützung oder seelsorgliche Begleitung wünschen, wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an Ihre Pfarrer und Pfarrerin.

In diesem Sinne segne Gott unser gemeindliches Miteinander, dass Herzlichkeit unter uns wachsen kann.

 

Ihr

Christoph C. Schwaegermann

 

Gebet

Lebendiger Gott, Jesus Christus,

du rufst uns in deine Nachfolge.

Du rufst uns, aber wir sind verunsichert.

Du rufst uns, aber wir fühlen uns schutzlos.

Ungewissheit und Angst greifen nach uns.

Wir sind in Sorge. Wir sorgen uns um unsere Lieben.

Wir vertrauen sie deiner Fürsorge an. Behüte und bewahre sie.

Wir vertrauen uns deiner Fürsorge an. Behüte und bewahre uns.

Wir bitten für das Leben und das Miteinander in unserem Land.

Krankheit bedroht die Schwachen.

Wir sind hilflos, weil wir sie nicht schützen können.

Wir vertrauen die Kranken deiner Fürsorge an.

Behüte und bewahre sie.

Wir bitten für die Sterbenden – in unserer Nähe und in aller Welt.

Behüte sie und erbarme dich.

Wir danken dir für alle,

die in Krankenhäusern, Laboren und Ämtern arbeiten

und sich für das Wohl aller einsetzen.

Gib den Regierenden Weisheit und Mut zu ihren Entscheidungen.

Behüte und leite sie und erbarme dich.

Herr, erhöre uns!

Amen.

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